Adolf Brehmer
Adolf Brehmer (* 6. Juni 1840 in Lübeck; † 28. September 1904 ebenda) war ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker.
Leben
Adolf Brehmer war der Sohn des Lübecker Bürgermeisters Heinrich Brehmer und Bruder des Bürgermeisters Wilhelm Brehmer. Sein nach dem Abitur am Katharineum zu Lübeck 1860 begonnenes Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen, Berlin und Göttingen schloss er mit der Promotion zum Dr. jur. ab. Brehmer wurde in Tübingen Mitglied des Corps Rhenania Tübingen.[1] Er ließ sich als Rechtsanwalt und Notar in seiner Heimatstadt nieder und wurde 1875 Mitglied der Lübecker Bürgerschaft und deren bewährter Wortführer über Jahre. Bei der Reichstagswahl 1890 kandidierte er für die Nationalliberale Partei im Reichstagswahlkreis Hansestadt Lübeck und scheiterte nur knapp in der Stichwahl. Brehmer war der Initiator der Lübecker Gewerbekammer, die neben der Handelskammer bestand und war über viele Jahre deren Konsulent. Brehmer, der 1878 das Haus des verstorbenen Senators Tegtmeyer in der Roeckstraße gekauft hatte, gründete in der Lübecker Vorstadt St. Gertrud 1889 den St. Gertrud-Verein, der die rasante Entwicklung dieser Vorstadt rund um den Lübecker Stadtpark ideell und mit erheblichen Spendenmitteln begleitete. Er war 1892–1895 Direktor der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit in Lübeck.
Seine Tochter Magdalena, die Mutter der Weberin Alen Müller-Hellwig, war das Vorbild für die literarische Figur der Magdalena Vermehren in Thomas Manns Erzählung Tonio Kröger.
Literatur
- Alken Bruns: Brehmer-Familie in: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Band 11, Neumünster 2000, S. 58–59
- Jan Zimmermann: St. Gertrud 1860-1945. Ein photographischer Streifzug. Bremen 2007, S. 52 ISBN 978-3-86108-891-2