ad-Darzī
ad-Darzī (arabisch الدرزي, DMG ad-Darzī; persisch درزي; gestorben ca. 1019) aus Buchara war ein ismailitischer Dāʿī (Missionar) türkischer oder[1] persischer Herkunft. Der Name bedeutet auf Persisch "der Schneider".
1017 oder 1018 kam er mit seinem Lehrer Ḥamza ibn ʿAlī aus Persien nach Kairo in Ägypten. Darazī war der erste, der die Göttlichkeit des Kalifen al-Ḥākim (al-Ḥākim bi-Amr Allah, 985-1021), des 6. Fatimiden-Kalifen, öffentlich deklarierte. Er gilt als einer der Gründer der Religion der Drusen[2]. Nach ihm wurden die Anhänger der Bewegung als Darzīya oder Durūz (Darzīs) bekannt, woher ihr Name Drusen rührt.[3] In der drusenkritischen Literatur wird er als Apostat (arab. „Murtadd“) und Häretiker (arab. „Mulḥid“) erwähnt.
Literatur
- Heinz Halm: Die Schia. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1988. S. 220f.
- Farhad Daftary: Historical Dictionary of the Ismailis (Historical Dictionaries of Peoples and Cultures). Rowman & Littlefield 2011, (Online-Auszug)
- Farhad Daftary: The Isma'ilis: Their History and Doctrines. 2007 (Online-Auszug)
- Farhad Daftary: Kurze Geschichte der Ismailiten. Traditionen einer muslimischen Gemeinschaft (= Kultur, Recht und Politik in muslimischen Gesellschaften. Band 4). Ergon, Würzburg 2003, ISBN 3-89913-292-0 (englisch: A Short History of the Ismailis. Übersetzt von Kurt Maier).
- EI, New Edition, Band 2 (C–G): 1965 (M.G.S. Hodgson)
Weblinks
- norislam.com: Dalaqi (Guo Baohua)
Einzelnachweise und Fußnoten
- Farhad Daftary (2011:40)
- Zu den Drusen, vgl. Gebhard Fartacek: Unheil durch Dämonen? Geschichten und Diskurse über das Wirken der Ginn. Eine sozialanthropologische Spurensuche. 2010, S. 48 f., Anm. 68 (Online-Auszug)
- F. Daftary (2003:118)
Ad-Darzī (Alternativbezeichnungen des Lemmas) |
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Muḥammad b. Ismāʿīl al-Darazī; ad-Darzī; Muhammad ad-Darzi; Anusch-Tegin ad-Darzi; Anuschtegin ad-Darzi; Mohammed al-Darazi; Muhammad ad-Darazi; Muhammad bin Ismail Naschtakin al-Darazi |