Actio venditi

Mittels der actio venditi konnte im römischen Obligationenrecht der Verkäufer einer Sache aus dem Kaufvertrag (emptio venditio = Kauf Verkauf) die Bezahlung des vereinbarten Kaufpreises verlangen.[1]

Die Klageart bildete das Pendant zur actio empti, die umgekehrt dem Käufer zur Verfügung stand, um aus dem Synallagma die Leistung des Kaufgegenstandes zu verlangen. Die Klagformel stellte auf die Leistungspflichten ab, soweit diese in Ermangelung vertraglich eindeutiger Regelungen zu präzisieren waren. Beide Klagformeln waren actiones bonae fidei (Auslegungsgrundsatz).[2] Auf einen offenen Kaufpreis durften Verzugszinsen erhoben werden. Mussten während des Verzugs des Käufers, auf die Kaufsache Aufwendungen getätigt werden, durfte Aufwendungsersatz geltend gemacht werden.[3] Sonstige verletzte Nebenabreden konnten zu Schadensersatzansprüchen führen.[1]

Einzelnachweise

  1. Heinrich Honsell: Römisches Recht, 5. Auflage. Springer, Zürich 2001, ISBN 3-540-42455-5, S. 126 f., 139, 154.
  2. Ulpian: Digesta Iustiniani, 19,1, 11, pr.2.
  3. Herbert Hausmaninger, Walter Selb: Römisches Privatrecht, Böhlau, Wien 1981 (9. Aufl. 2001) (Böhlau-Studien-Bücher) ISBN 3-205-07171-9, S. 236.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.