Achille De Bassini
Achille De Bassini, eigentlich Achille Bassi (* 5. Mai 1819 in Mailand; † 3. Juli 1881 in Cava de’ Tirreni) war ein italienischer Opernsänger (Bariton).
Leben
De Bassini, geboren als Sohn eines Theatergardrobier, genoss eine ausgezeichnete Schulbildung. Gleichzeitig studierte er bei Natale Perelli Gesang und debütierte schon früh in Bergamo. Es ist nicht sicher ob er mit einem Bassi identisch ist, der 1837 in Voghera in Donizettis Belisar und Bellinis Norma auftrat.
In den folgenden Jahren war er auf den italienischen Opernbühnen ein vielbeschäftigter Sänger. Sehr bekannt wurde, der von Verdi sehr geschätzt Sänger durch die Interpretation von Verdi-Rollen.
So verkörperte er bei den Uraufführungen:
- I due Foscari (1844) den Francesco Foscari
- Il corsaro den (1848) den Pascha Seid
- Luisa Miller (1849) den Miller
- La forza del destino (1862) den Fra Melitone. Diese Rolle hat Verdi speziell für De Bassini geschrieben, da er seine Fähigkeit auch komische Rollen zu verkörpern erkannte.
1845 und 1854 gastierte er am Kärntnertortheater in Wien, wo er auch den Titel eines k. k. Kammersängers erhielt. Von 1852 bis 1853 und von 1862 bis 1863 sang er in St. Petersburg, 1859 debütierte er in Covent Garden.
Von seinen Zeitgenossen wurde er „der zweite Giorgio Ronconi“ genannt. Seine fulminante, ausdrucksvolle Stimme, sein großer Stimmumfang sichern ihm einen Platz unter den großen Baritonen vom Verdi-Typ in der Operngeschichte.
De Bassini heiratete 1845 die Sopranistin Rita Gabussi (1816–1891), deren gemeinsamer Sohn Alberto (1847–nach 1892) war ebenfalls Opernsänger, zuerst ein Tenor, später ein Bariton. Mit fast fünfzig Jahren zog sich De Bassini von der Bühne zurück, trat jedoch anlässlich des Debüts seines Sohnes Alberto 1869 gemeinsam mit diesem auf. Unglückliche Spekulationen zwangen ihn jedoch bis fast zu seinem Lebensende zu singen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Portici.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: De Bassini, Achilles. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 3. Theil. Verlag der typogr.-literar.-artist. Anstalt (L. C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.), Wien 1858, S. 188 (Digitalisat).
- Francesco Regli, Dizionario biografico dei più celebri poeti ed artisti melodrammatici, E. Dalmazzo, 1860, pp. 151–152
- Achille Bassi von Enrico Carone in Dizionario Biografico degli Italiani – Volume 7 (1970)
- J. Warrack and E. West, 'De Bassini, Achille', The Concise Oxford Dictionary of Opera, 2nd Edition, Oxford University Press, 1992.
- Kutsch/Riemens: Großes Sängerlexikon. Unveränderte Auflage, K. G. Saur, Bern, 1993, Erster Band A–L, S. 662 f., ISBN 3-907820-70-3 (3 Bände)
- Andrea Harrandt: De Bassini (eig. Bassi), Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.