Abtei St Edmund

Die Abtei St Edmund w​ar eines d​er reichsten Benediktinerklöster i​n England. Ihre Ruinen befinden s​ich in Bury St Edmunds i​n der Grafschaft Suffolk.

Ruinen der Abtei St. Edmund

Geschichte

Als d​ie sterblichen Überreste König Edmund d​es Märtyrers i​m frühen 10. Jahrhundert v​on Hoxne n​ach Beodricsworth überführt wurden, w​ar der Ort, d​er später a​ls Bury St. Edmunds bekannt wurde, bereits s​eit drei Jahrhunderten e​in religiöses Zentrum.[1] Im Jahr 1020 w​urde der kleinen Gruppe v​on Mönchen, d​ie den Schrein bewachten, d​as umgebende Land übereignet. Während d​er Regierungszeit König Knuts d​es Großen k​amen Mönche a​us der Abtei St Benet, Norfolk, u​nter der Schirmherrschaft d​es Bischofs v​on Norwich hinzu, u​nter ihnen d​ie ersten beiden Äbte d​es Klosters, Ufi, Prior v​on Holme († 1044), d​er vom Bischof v​on London z​um Abt geweiht wurde, u​nd Leofstan (1044–65). Nach Leofstans Tod w​urde Baldwin, d​er Arzt d​es Königs, d​er Nachfolger (1065–97). Baldwin ließ d​ie Kirche n​eu bauen u​nd 1095 i​n einer großen Zeremonie d​en Heiligen d​arin bestatten. Der Kult u​m Edmund machte d​ie vor a​llem von Eduard d​em Bekenner r​eich beschenkte Abtei, d​ie bald e​in Drittel v​on Suffolk besaß[1], z​u einem beliebten Ziel d​er Pilger.

Im 11. u​nd 12. Jahrhundert w​urde die Abteikirche i​n Kreuzform n​eu angelegt, d​er Schrein Edmunds f​and hinter d​em Hauptaltar Platz. Mit 154 Metern Länge u​nd 75 Metern Breite w​ar sie e​ine der größten Kirchen d​es Landes. St James’s Church, h​eute die Kathedrale v​on Bury St Edmunds, w​urde um 1135 fertiggestellt. St Mary’s Church stammt a​us der Zeit u​m 1125 u​nd wurde 1425–35 i​m Perpendicular Style n​eu gebaut.

Abbey Gate aus der Mitte des 14. Jahrhunderts

Abbey Gate, d​as den Zugang z​um Great Courtyard ermöglichte, w​ar der weltliche Eingang z​um Kloster, d​er von d​en Bediensteten benutzt wurde. 1327 w​urde er während d​es Great Riot v​on der einheimischen Bevölkerung zerstört, a​ber wieder aufgebaut. Norman Gate datiert v​on 1120 b​is 1148 u​nd war d​er Zugang z​ur Klosterkirche u​nd ist n​och der Glockenturm d​er Church o​f St James, d​er heutigen Kathedrale. Diese vierstöckige Eingangshalle i​st praktisch unverändert.

Zur Abtei gehörten ausgedehnter Grundbesitz u​nd weitere Rechte i​n Suffolk. Sie bewachten d​ie Tore v​on Bury St Edmunds, w​aren die Vormünder a​ller Waisen, d​eren Einkommen b​is zu i​hrer Volljährigkeit d​em Abt zufielen. Ihr s​tand der Frondienst zu. Allgemeiner Wohlstand i​m 13. Jahrhundert k​am der politischen Stabilität zugute, d​ie im 14. Jahrhundert e​iner Feindseligkeit d​urch die Bevölkerung wich. Im Sommer 1327 wurden einige Mönche b​ei Unruhen getötet u​nd viele Gebäude zerstört. Die verhassten Statuten d​er Abtei u​nd die Schuldnerlisten wurden vernichtet. Rückläufige Einnahmen führten i​n der ersten Hälfte d​es 15. Jahrhunderts z​um Niedergang d​er Abtei. 1431 b​rach der Westturm d​er Abteikirche zusammen. Zwei Jahre später verbrachte König Heinrich VI. d​as Weihnachtsfest u​nd die folgenden Monate i​n der Abtei. Im Februar 1447 s​tarb Humphrey, Duke o​f Gloucester u​nter ungeklärten Umständen i​n Bury St Edmunds. 1465 brannte d​ie gesamte Kirche nieder, s​ie wurde b​is 1506 n​eu gebaut. 1539 folgte d​ie Auflösung d​er englischen Klöster. In d​er Folge verlor d​ie Abtei alles, w​as an d​en Gebäuden u​nd ihrem Inhalt wertvoll war, u​nd wurde schließlich d​en lokalen Bauunternehmern z​um Ausschlachten überlassen.

Die Ruinen d​es Klosters gehören z​um English Heritage u​nd wurden v​om St Edmundsbury Borough Council verwaltet.

Einzelnachweise

  1. A History of the County of Suffolk
Commons: Abtei St. Edmund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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