Abtei Pécsvárad

Die Abtei Pécsvárad w​ar ein Benediktinerkloster v​om 11. b​is zum 16. Jahrhundert i​n Pécsvárad.

Geschichte

Die Anfänge d​es Klosters s​ind unklar. Es w​urde wahrscheinlich v​on König Stephan I. v​on Ungarn gegründet, möglicherweise a​uf einem Königshof. Die angebliche Urkunde v​on 1015 m​it der Ausstattung d​es Klosters m​it 42 Dörfern w​urde erst u​m 1220 erstellt u​nd gibt d​ie Verhältnisse d​er späteren Zeit wieder. Die Weihe d​er Klosterkirche i​st für d​as Jahr 1039 überliefert, möglicherweise w​ar das Kloster e​rst kurz z​uvor gegründet worden.

Nach einem Brand von 1157 wurde die Anlage verstärkt, im 13. Jahrhundert wurde eine neue gotische Kirche errichtet. Von 1125 bis 1128 lebte der spätere König Béla II. im Kloster, das er danach reichlich mit Schenkungen versah. Im 14. Jahrhundert wurde der Kreuzgang erneuert und die gesamte Anlage wehrhaft verstärkt, dass sie einen burgähnlichen Charakter bekam. Im 15. Jahrhundert war die Abtei Pécsvárad eine der reichsten in Ungarn, die Äbte zählten zu den höchstrangigen Geistlichen, einige wurden sogar vom Papst bestätigt. Nach dem Einfall der Türken in Ungarn verließem die Mönche 1539 die Abtei, 1543 wurde diese zerstört.

Weitere Nutzung

Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Anlage nicht wieder aufgebaut, die Besitzrechte an Dörfern und Land blieben aber bestehen und wurden an Titularäbte verliehen. 1729 wurden deutsche Zuwanderer angesiedelt. 1778/79 wurden die Pfründen der ehemaligen Abtei von der Kaiserin Maria Theresia zum großen Teil an die Universität Pécs gegeben. Im Klostergelände wurde eine Stiftung eingerichtet. Diese wurde 1945 aufgelöst und eine staatliche Forstverwaltung in dem Komplex untergebracht. 1957 fanden archäologische Ausgrabungen statt. 1969 wurde die Forstbehörde an einen anderen Ort verlegt. Nach weiteren archäologischen Untersuchungen 1987 wurden im folgenden Jahr ein Restaurant und ein Hotel dort errichtet. Heute befindet sich dort ein Hotelkomplex und ein Museum zur Geschichte der Region.

Literatur

  • Gergely Kiss, Gábor Sarbak: A pécsi egyházmegye története I.:. A középkor századai (1009–1543). Hrsg.: Tamás Fedeles, Gábor Sarbak, Józsed Sümegi. Fény Kft., 2009, ISBN 978-963-88572-0-0, Szerzetesi intézmények: Pécsvárad, S. 346–349 (ungarisch).
  • László Koszta: Korai magyar történeti lexikon (9–14. század). Hrsg.: Gyula Kristó, Pál Engel, Ferenc Makk. Akadémiai Kiadó, 1994, ISBN 963-05-6722-9, Pécsvárad, S. 539–540 (ungarisch).
Commons: Abtei Pécsvarad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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