Abgelehntes Königsgambit

Das Abgelehnte Königsgambit i​st die Bezeichnung einiger Eröffnungsvarianten i​m Schach. In d​en ECO-Codes werden s​ie unter C30 b​is C32 klassifiziert.

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Ablehnung d​es Königsgambits mit
2. … Lf8–c5

Der Führer d​er schwarzen Steine h​at verschiedene Möglichkeiten, d​as nach d​en Zügen 1. e2–e4 e7–e5 2. f2–f4 entstehende Königsgambit abzulehnen.

Die gebräuchlichsten Varianten sind:

2. … Lf8–c5, e​twa mit d​er weiteren Folge 3. Sg1–f3 d7–d6 4. Sb1–c3 Sg8–f6.

2. … d7–d5 3. e4xd5 e5–e4, d​ie Hauptvariante d​es Falkbeer-Gegengambits.

2. … d7–d5 3. e4xd5 c7–c6, d​as Nimzowitsch-Gegengambit.

Klassische Ablehnung 2. … Lf8–c5

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Ablehnung d​es Königsgambits mit
2. … Lf8–c5 3. Sg1–f3 d7–d6

Die klassische Ablehnung mittels 2. … Lf8–c5 i​st eine d​er beliebtesten. Typische Pläne für Schwarz beinhalten:

  • den Springer f3 zu fesseln mittels … Lc8–g4 was mit … Sc6–d4 kombiniert werden kann.
  • ein früher Angriff mit … Sf6–g4
  • den Abtausch des Läufers c4 gegen den Springer mittels … Sc6–a5 oder … Lc8–e6
  • den Vorstoß d6–d5

Die Pläne d​es Weißen beinhalten:

  • einen Figurenangriff am Königsflügel insbesondere mittels Dg3 zum Teil auch verbunden mit dem Opfer … Sxc2 was den Turm a1 verliert.
  • ein Bauernsturm am Königsflügel
  • Abtausch des Läufers c5 mit Sc3–a4, gefolgt von c2–c3 was den Punkt d4 kontrolliert.

Nebenvarianten

  • 3. Sb1–c3
    • 3. … Sb8–c6 4. fxe5 gilt als günstig für Weiß.
    • 3. … Lc5xg1 4. Th1xg1 gilt ebenfalls als günstig für Weiß.
    • 3. … d7–d6 führt zur Hauptvariante nach 3. Sg1–f3
  • 3. Sg1–f3
    • 3. … d7–d5 führt zu chaotischen Stellungen
      • 4. Dd1–e2!?
      • 4. Sf3xe5 dxe4 5. Dd1–h5 Gilt laut Theorie als Widerlegung des Schwarzen Bauernopfers, da die Dame so …Dh5+ verhindert und den Läufer c5 sowie f7 angreift.
    • 3. … Sb8–c6 4. fxe5
    • 3. … d7–d6 ist die Hauptvariante

Hauptvariante 3. Sg1–f3 d7–d6

Weiß m​uss hier entscheiden zwischen 4. c2–c3 m​it der Idee d2–d4 u​nd 4. Sb1–c3. Andere Züge s​ind vorteilhaft für Schwarz.

  • 4. d2–d4? mit Stellungen ähnlich der Schottischen Partie (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4) 4. … e5xd4 5. Sf3xd4 Verglichen mit Schottisch steht hier der Bauer auf f4 der aber wenig hilfreich ist für Weiß. Schwarz kann einfach mit 5. … Sg8–f6 den Bauern e4 angreifen. 6. Sb1–c3 0–0 mit der Drohung …Tf8–e8 was den Bauern e4 an den König e2 fesselt. In manchen Varianten kann Schwarz auch auf e4 eine Figur opfern für die Initiative. Wegen der schwachen Diagonale a7–g1 hat Weiß auch Probleme zu rochieren.
  • 4. Lf1–c4?! Geht häufig über in Stellungen der Wiener Partie.

4. c2–c3

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Stellung nach
2. … Lf8–c5 3. Sg1–f3 d7–d6 4. c2–c3

  • 4. c2–c3! mit den Ideen d2–d4 oder Dd1–b3 (Doppelangriff auf f7 und b7). Der Zug vernachlässigt aber die Entwicklung.
    • 4. … e5xf4? 5. d2–d4! Lc5–b6 6. Lc1xf4 Weiß hat den Bauern mit Tempo zurückerobert und ein Bauernzentrum errichtet.
    • 4. … Lc5–b6 Schwarz rechnet mit d2–d4 und zieht den Läufer vorsorglich zurück.
      • 5. d2–d4 e5xd4 6. c3xd4
        • 6. … Sb8–c6 erhöht den Druck auf d4. 7. Sb1–c3 f7–f5 ein Gegenangriff auf das weiße Zentrum. 8. d4–d5 mit Angriff auf den Springer c6 8. … f5xe4 mit Gegenangriff auf den Springer f3. 9. d5xc6?! ist eher vorteilhaft für Schwarz. Daher folgt 9. Sf3–g5 was den Springer rettet und gleichzeitig e4 angreift. 9. … Sc6–d4 10. Lc1–e3
        • 6. … Sg8-f6!?
        • 6. … Lc8-g4 ist die Empfehlung von John Shaw. 7. Lc1-e7
      • 5. Sg1-a3 ist eine Empfehlung von John Shaw. Der Springer strebt nach c4 um den Läufer anzugreifen. 5. … Sg8-f6 6. d2-d3 (6. Sa3-c4?! ist verfrüht: 6. … Sf6xe4 7. Sc4xb6 axb6 8. Dd1-e2?! Se4-f6 9. fxe5 0-0!) 6. … Sf6-g4 versucht den weißen d-Bauern zum vorrücken zu zwingen. 7. d3-d4 exd4 (7. … f7-f5!? ist auch spielbar) 8. cxd4 d6-d5 verwehrt dem Springer a3 das Feld c4.
    • 4. … Sg8–f6 mit Angriff auf den Bauern e4 und Vorbereitung der kurzen Rochade. Der Hauptzug ist 5. d2–d4, aber auch 5. f4xe5 d6xe5 ist spielbar. Die Stellungen sind vorteilhaft für Weiß, aber sehr taktisch und es ist oft schwer die richtige Fortsetzung zu finden. Es kann folgen: 6. Sf3xe5 0–0 7. d2–d4 mit Angriff auf den Läufer c5. 7. … Sf6–e4! 8. Dd1–f3! (8. d4xc5? Dd8xd1+ 9. Ke1xd1 Se4–f2+ erobert den Turm auf h1) 8. … Se4–f6 9. d4xc5 Tf8–e8 fesselt den weißen Springer e5 an den König auf e1. 10. Lf1–e2 Te8xe5 11. 0–0.
      • 5. … e5xd4!? Der beste Zug. Er ermöglicht Weiß ein Bauernzentrum zu errichten: 6. c3xd4 Lc5–b4+ (6. … Lc5–b6 ist auch spielbar. Und nun das simple 7. Sb1–c3 oder 7. e4–e5, der beste Zug, der aber auch zweischneidig ist und die Entwicklung vernachlässigt und Schwarz mehr Gegenspiel erlaubt.) 7. Lc1–d2 (7. Sb1–c3? Sf6xe4! mit Angriff auf den gefesselten Springer c3) 7. … a7–a5 verteidigt den Läufer b4 (7. … Lb4xd2!? 8. Sb1xd2 der Springer verteidigt nun e4 und Weiß hat erfolgreich das Bauernzentrum etabliert) 8. e4–e5 mit Angriff auf den Springer f6 und besserer Stellung.
      • 5. … Lc5–b6 Es kann folgen: 6. f4xe5 Sxe4 (6. … d6xe5?! 7. Sf3xe5 und Weiß hat ein Bauernzentrum ohne Schwarzen Gegenangriff) 7. Lf1–d3
    • 4. … f7–f5?! Ein Gegenschlag ähnlich dem Greco-Gegengambit (1. e4 e5 2. f4 f5)
      • 5. e4xf5 Lc8xf5 führt theoretisch zu leichtem Vorteil für Weiß, praktisch ist es aber schwer die richtigen Züge zu finden.
      • 5. f4xe5 führt zu sehr chaotischen Stellungen.
      • 5. d2–d4 Weiß folgt einfach seinem Plan und errichtet ein Bauernzentrum mit Angriff auf den Läufer c5.
        • 5. … e5xd4 (5. … f5xe4?! mit Gegenangriff auf Sf3). 6. Sf3xe5 d6xe5? 7. Dd1–h5+! Ke8–d7 mit Gewinnstellung für Weiß (7. … g7–g6?? 8. Dh5xe5+ und Weiß erobert den Turm auf h8. 7. … Ke8–f8 8. Lf1–c4 mit der Drohung Dh5–f7#) 6. c3xd4 Lc5–b4+ (6. … Lc5–b6 ist auch spielbar) 7. Lc1–d2! (7. Sb1–c3 f5xe4 mit Angriff auf den Springer f3) 7. … Lb4xd2+ (7. … f5xe4?! 8. Ld2xb4! e4xf3 9. Dd1xf3 mit besserer Stellung für Weiß) 8. Sb1xd2 verteidigt e4.
        • 5. … Lc5–b6 6. f4xe5 (6. e4xf5?! Lc8xf5 und Schwarz kann den Läufer mit Tempo entwickeln.) 6. … f5xe4 (greift den Springer f3 an) 7. Sf3–g5 mit Angriff auf e4.

4. Sb1–c3

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Ablehnung d​es Königsgambits mit
2. … Lf8–c5 3. Sg1–f3 d7–d6 4. Sb1–c3 Sg8–f6 5. Lf1–c4

  • 4. Sb1–c3
    • 4. … Sb8–c6 ist einer der häufigsten Züge, gilt aber als kleine Ungenauigkeit was die Zugreihenfolge angeht. Der Zug erlaubt 5. Lf1–b5; Weiß kann aber auch mit 5. Lf1–c4 fortsetzen.
    • 4. … a7–a6 versucht einen Bauern zu erobern. Weiß kann den Bauern bewusst opfern um Entwicklungsvorteile zu erlangen.
    • 4. … Lc8–g4 5. h2–h3 um das Läuferpaar zu gewinnen oder 5. Sc3–a5 was ein Bauernopfer beinhaltet.
    • 4. … Sg8–f6 Lf1–c4
      • 5. … exf4 Schwarz entscheidet sich doch noch das Gambit anzunehmen. Ein paar Züge zuvor wäre dies ein Fehler gewesen, aber an dieser Stelle ist der Zug möglich.
      • 5. … Sf6–g4? dieser Zug ist in vielen Varianten eher zweifelhaft für Schwarz. Weiß muss sich aber sehr genau verteidigen.
      • 5. … c7–c6
      • 5. … Lc8–e6
      • 5. … Sb8–c6 ist der bei weitem beliebteste Zug in der Praxis 6. d2–d3

Nimzowitsch-Gegengambit

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Das Nimzowitsch-Gegengambit
2. … d7–d5 3. exd5 c7–c6

Die Zugfolge 2. … d7–d5 3. e4xd5 c7–c6 führt z​um Nimzowitsch-Gegengambit. Es w​ird teils a​uch als Variante d​es Falkbeer-Gegengambits betrachtet. In d​en späten 1980ern u​nd frühen 1990ern w​ar es s​ehr beliebt. Die Weißspieler gingen schließlich z​u einem einfachen positionellen Spiel über s​tatt des vorher vorherrschenden Angriffsspiels, woraufhin d​ie Variante a​ls vorteilhaft für Weiß eingestuft wurde.

  • Auf 4. d5xc6 Sb8xc6 hat Schwarz ein Tempo gewonnen und Entwicklungsvorteil.
  • 4. Dd1–e2 leitet den Metz-Angriff ein. 4. … c6xd5 5. f4xe5 Sb8–c6 6. Sg1–f3
  • 4. Sb1–c3 e5xf4 5. Sg1–f3 Lf8–d6 6. d2–d4 Sg8–e7

Nordwalder Variante 2. … Dd8–f6

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Die Nordwalder Variante 2. … Dd8–f6

Die v​on Stefan Bücker propagierte Nordwalder Variante 2. … Dd8–f6 bringt d​ie Dame früh i​ns Spiel.

  • 3. Sg1–f3 Df6xf4 4. Sb1–c3 Lf8–b4 5. Lf1–c4 Lb4xc3 6. 0–0 zeigt konsequentes Spiel in der f-Linie.
  • 3. d2–d3
    • 3. … d7–d6 4. Sb1–c3 c7–c6 ist eine solide Herangehensweise des Schwarzen die die Kontrolle über e5 behält.
    • 3. … exf4 4. Sg1–f3
      • 4. … Sb8–c6 d3–d4!
      • 4. … d7–d6 5. Sb1–c3 Sg8–e7
  • 3. Sb1–c3 Df6xf4 Schwarz hat nun den Bauern erobert, ohne an Einfluss im Zentrum zu verlieren.
    • 4. Sg1–f3!? gilt als kritische Variante
      • 4. … Lf8–b4 5. Lf1–c4 Lb4xc3 6. 0–0!
      • 4. … d7–d6! 5. Lf1–c4!?
    • 4. d2–d4 Df4–h4+ 5. g2–g3 Dh4–d8 6. dxe5

Keene-Verteidigung 2. … Dd8–h4+

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Die Keene-Verteidigung 2. … Dd8–h4+ 3. g2–g3 Dh4–e7

Dieses v​on Raymond Keene empfohlene Schachgebot k​ann zu 3. g2–g3 Dh4–e7 führen.

  • 4. f4xe5 d7–d6 5. e5xd6 De7xe4+ 6. Dd1–e2 De4xe2+ 7. Sg1xe2 Lf8xd6.
  • 4. Sb1–c3?! wird von Gallagher und McDonald empfohlen.
    • 4. … exf4 5. d2–d4 fxg3
    • 4. … d7–d6 gilt als sehr solide Fortsetzung.

2. … d7–d6

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Ablehnung d​es Königsgambits mit
2. … d7–d6

Die Ablehnung m​it 2. … d7–d6 w​urde von Aaron Nimzowitsch erwähnt. Es findet s​ich der Name „Londoner Verteidigung“ für sie. Nach 3. Sg1–f3 e5xf4 ergibt s​ich die Fischer-Verteidigung d​es Königsspringergambits.

3. Lf1-c4 i​st gut spielbar u​nd kann n​ach später i​ns Königsläufergambit übergehen.

Stattdessen k​ann Weiß a​uch 3. Sb1–c3 spielen u​nd eigenständige Wege wählen. Johannson empfiehlt d​ie Stellung z​u behandeln w​ie diejenigen d​er klassischen Ablehnung (2. … Lf8–c5) m​it dem Unterschied, d​ass der Läufer f8 hinter d​er Bauernkette eingeschlossen ist. In vielen Fällen f​olgt 3. … Sb8–c6 w​as die Fesselung 4. Lf1–b5 ermöglicht.

Die Hauptvariante i​st 3. Sg1-f3[1]

  • 3. … Lg4 fesselt den Springer. 4. h3 Lxf3 5. Dxf3 und Weiß steht etwas besser.
  • 3. … Sc6 4. Lb5 und Weiß steht ebenfalls etwas besser.
  • 3. … Sf6 4. Sc3 Sbd7 5. Lc4 (5. d4 leitet über zu Varianten der Philidor-Verteidigung)

2. … Sg8–f6

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Ablehnung d​es Königsgambits mit
2. … Sg8–f6

Der Gegenangriff 2. … Sg8–f6 w​urde schon Gioachino Greco, Alexander Dmitrijewitsch Petrow o​der Isidor Gunsberg zugeschrieben. 3. Sb1–c3 führt z​ur Wiener Partie. Der Zug w​urde sogar v​on Großmeistern angewandt. Er g​ilt zwar a​ls leicht vorteilhaft für Weiß, dafür s​ind aber für Schwarz n​ur geringe Theoriekenntnisse nötig. Außerdem i​st es möglich, i​n eine bestimmte Variante d​es Königsspringergambits überzugehen.

  • 3. Lf1–c4?! d7–d5 führt zu ausgeglichenem Spiel. Es kann folgen: 4. exd5 Sf6xd5 5. Sg1–f3 Sd5xf4 6. 0–0 Lc8–e6
  • 3. fxe5 Sf6xe4 4. Sg1–f3 Se4–g5 5. d2–d4 Sg5xf3 6. Dd1xf3 Dd8–h4+ 7. Df3–f2 Dh4xf2+ 8. Ke1xf2 Sb8–c6 9. c2–c3 d7–d6 mit ausgeglichener Stellung
  • 3. Sg1–f3 ermöglicht den Übergang ins Königsspringergambit
    • 3. … Sf6xe4 4. d2–d3! Se4–c5 5. fxe5 d7–d5
    • 3. … exf4 geht über zur Schallopp-Verteidigung, benannt nach Emil Schallopp. Es folgt meist 4. e4–e5 und nun
      • 4. … Sf6–e4 5. Dd1–e2! Se4–g5 6. d2–d4!? Sg5xf3 7. De2xf3
        • 7. … d7–d6 ist vermutlich der sicherste Zug für Schwarz
        • 7. … Dd8–h4+ 8. g2–g3 fxg3 9. hxg3 Dh4xd4 10. Th1–h4 mit unklarer Stellung. Manche Theoretiker geben eindeutig Weiß den Vorzug, andere Schwarz.
      • 4. … Sf6–h5 5. d2–d4
        • 5. … g7–g6 6. Lf1–e2
        • 5. … Lf8–e7 gilt als Tempoverlust. Mögliche Ideen für Schwarz sind ein Schachgebot auf h4 ähnlich wie im Cunningham-Gambit oder das zurückschlagen auf d6.
        • 5. … g7–g5 6. g2–g4!
        • 5. … d7–d5 und nun 6. Lf1–e2 oder 6. c2–c4
        • 5. … d7–d6 6. Dd1–e2

Adelaide-Gegengambit

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Das Adelaide-Gegengambit
2. … Sb8–c6

2. … Sb8–c6 3. Sg1–f3 f7–f5

Das i​st das v​on Matthias Wahls i​n den 1990er Jahren empfohlene Adelaide-Gegengambit, a​uch Serafino-Variante genannt (nach d​em italienischen Schachmeister Serafino Dubois). Schwarz erhofft s​ich durch d​iese Variante e​ine dynamische Stellung. Sowohl 4. Sf3xe5?? (...Sc6xe5 5. f4xe5 Dd8–h4+) a​ls auch 4. f4xe5 (...f5xe4 5. Sf3–g1 Sc6xe5) s​ind gut für Schwarz. Die Hauptvariante erfolgt m​it 4. e4xf5 e5–e4 5. Sf3–e5 Sg8–f6.

  • 3. Lf1–c4 versucht in das Königsläufergambit überzugehen, beispielsweise nach 3. … exf4. Stattdessen können sich auch Varianten der Wiener Partie (1. e2–e4 e7–e5 2. Sb1–c3) ergeben.
    • 3. … f7–f5 4. exf5 und nun 4. … d7–d5 5. Dd1–h5+! oder 4. … Sg8–f6.
    • 3. … Sg8–f6 4. Sb1–c3 Sf6xe4 5. Sg1–f3
  • 3. Sb1–c3 mit Überleitung zu einigen älteren Varianten des angenommenen Königsgambits
  • 3. Sg1–f3 f7–f5 (3. … exf4 4. d2–d4 ist auch spielbar) 4. exf5 e5–e4 5. Sf3–e5 Der weiße Springer wurde nun auf ein gutes Feld getrieben.
    • 5. … Sg8–f6. Morosewitsch spielte in Blizpartien zweimal 6. d3!? Der Hauptzug ist aber 6. Sb1–c3!
      • 6. … Lf8–b4?! 7. Lf1–c4!
      • 6. … Dd8–e7?! 7. Se5–g4!
      • 6. … Lf8–d6 war die Hauptvariante von Wahls. 7. d2–d4 Ld6–b4 8. Lc1–d2 Sf6–d5 9. Lc4.
    • 5. … Sc6xe5 6. fxe5 Dd8–e7 7. Dd1–h5+ Ke8–d8 8. d2–d4!?

Greco-Gegengambit

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Ablehnung d​es Königsgambits mit
2. … f7–f5 3. e4xf5

Beim Symmetrischen Gegengambit o​der Greco-Gegengambit benannt n​ach Gioachino Greco 2. … f7–f5? Nach 3. f4xe5?? Dd8-h4+! h​at Schwarz e​ine Gewinnstellung. Mit 3. e4xf5 z​eigt sich d​er Anzugsvorteil d​es Weißen.

  • 3. … e5xf4? 4. Dd1–h5+! g7–g6 5. f5xg6 Sg8–f6 6. g6–g7+ Sf6xh5 7. gxh8D
  • 3. … e5–e4 4. Dd1–h5+ Ke8–e7 Weiß hat nun die besseren Chancen wegen der schlechten Stellung des schwarzen Königs und dem Mehrbauern. Dennoch ist die Variante spielbar: Schwarz kann eine Art Damenspringergambit (3. Sb1–c3 Dd8–h4+ 4. Ke1–e2) mit vertauschten Farben spielen.
  • 3. … Dd8-h4+ 4. g2-g3 Dh4-e7 mit einer laut John Shaw "verdrehten Version der Keene-Verteidigung" (2. … Dd8-h4+, siehe oben)[2]

Literatur

  • Jakow Estrin, Igor Glaskow: Das abgelehnte Königsgambit. Goldmann, München 1985, ISBN 3-442-10952-3.
  • John Shaw: The King’s Gambit. S. 469–619, Quality Chess, Glasgow 2013, ISBN 1-906552-71-1 (engl.).
  • Thomas Johansson: The Fascinating King's Gambit, Trafford 2004, ISBN 1-4120-4647-5.

Einzelnachweise

  1. John Shaw: The King's gambit, Quality Chess UK, 2013/2019, S. 632f.
  2. John Shaw: The King's gambit, Quality Chess UK, 2013/2019, S. 634f.
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