A2-Schaltung

Eine A2-Schaltung w​ar in d​er Kommunikationstechnik e​ine Sprechstellenschaltung m​it zwei Telefonapparaten. A2-Schaltungen stammen a​us der Zeit, a​ls die Deutsche Bundespost n​och das Monopol i​m Telekommunikationssektor hatte. Die parallele Anschaltung v​on zwei o​der mehr Telefonapparaten a​n eine Teilnehmeranschlussleitung w​ar nicht erlaubt; e​s durfte i​mmer nur e​in Telefonapparat a​ktiv sein. Damit trotzdem z​wei Telefone angeschlossen werden konnten, w​urde die A2-Schaltung entwickelt. Die beiden Telefonapparate wurden d​abei „hintereinander“ geschaltet, w​obei der Gabelumschalter d​es ersten Apparates m​it zusätzlichen Kontakten versehen war. Diese Kontakte schalteten b​eim Abheben d​es Telefonhörers a​m ersten Telefon selbsttätig d​as zweite Telefon (den A2-Apparat) ab. Ein ankommender Ruf w​urde an beiden Telefonen signalisiert. Eine Sprechverbindung zwischen d​en beiden Apparaten konnte n​icht hergestellt werden.

Betriebsweisen

  • Wurde am ersten Telefon ein Gespräch geführt, war das zweite Telefon abgeschaltet.
  • Wurde am zweiten Telefon ein Gespräch geführt, wurde durch Abheben des Hörers am ersten Telefon das Gespräch vom zweiten auf das erste Telefon geschaltet. Das zweite Telefon war dann von der Leitung weggeschaltet. Damit dies nicht unbeabsichtigt passierte, wurde als erstes Telefon in der Regel ein Typ mit Schauzeichen eingesetzt, das ein bestehendes Gespräch des zweiten Telefons anzeigte. Ein erstes Telefon mit Schauzeichen musste eingesetzt werden, wenn keine Sichtverbindung zwischen den beiden Apparaten bestand.
  • Ein Gespräch konnte vom ersten auf das zweite Telefon weitergegeben werden. Dazu musste, bei bestehendem Gespräch am ersten Telefon, der Hörer des zweiten Telefons abgenommen werden; durch Auflegen des Hörers am ersten Telefon wurde die Leitung dann zum zweiten Telefon durchgeschaltet.
  • Ein Gespräch konnte vom zweiten auf das erste Telefon weitergegeben werden. Dazu musste, bei bestehendem Gespräch am zweiten Telefon, der Hörer des ersten Telefons abgenommen werden; das erste Telefon hatte sofort nach Abheben des Hörers das Gespräch.

Telefonapparate

  • Der erste Telefonapparat musste einen geänderten Gabelumschalter und erforderlichenfalls ein Schauzeichen haben: FeTAp 613, FeTAp 614, FeTAp 615, FeTAp 616 oder entsprechende Apparate aus der FeTAp 7er-Serie.
  • Als zweiter Apparat konnte jedes beliebige, damals erhältliche und zugelassene, Modell eingesetzt werden; in der Regel wurde jedoch ein einfaches Telefon in der Grundausstattung verwendet, z. B. FeTAp 611, FeTAp 612 oder entsprechende Apparate aus der FeTAp-7er-Serie. Der zweite Apparat musste über eine Weckerleitung verfügen, mit der die Rufspannung an den ersten Apparat zurückgeleitet wurde, damit dieser auch mitklingelte. Bei Apparatetypen der FeTAp-7er-Serie wurde bei abgenommenem Hörer die Weckerleitung unterbrochen und dadurch die Induktivitäten der Wecker von der a/b-Schnittstelle weggeschaltet. Diese Maßnahme verbesserte die übertragungstechnische Reichweite der Apparateschaltung.
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