Šu-Sin
Šu-Sin von Ur (auch Schu-Sin, Schu-Suen, Schusuena, Šusuena) war von 2037 bis 2029 v. Chr. (Mittlere Chronologie) König von Sumer und Akkad in Mesopotamien (im heutigen Irak).[1]
Leben
Er war der vierte Regent aus der Dritten Dynastie von Ur und folgte seinem Vater (oder Bruder?)[2] Amar-Suena nach dessen frühen Tod auf den Thron. Über die Zeit seiner Regentschaft ist bekannt, dass von der Westgrenze des Reiches Gefahr drohte und dass er selbst sich rühmte, im Irak "sieben Länder verwüstet zu haben".[3] Sein Nachfolger wurde sein Sohn Ibbi-Sin, der letzte Großkönig aus der Dritten Dynastie von Ur.
Es sind mehrere Keilschrifttexte mit Gedichten überliefert, die sich an Šu-Sin richten, möglicherweise in Zusammenhang mit dem Ritual der Heiligen Hochzeit. Das bekannteste ist der als Liebeslied einer Frau auf Schusuena von Ur III bezeichnete Text.
Einzelnachweise
- Piotr Michalowski: The Lamentation Over the Destruction of Sumer and Ur (= Mesopotamian civilizations. Band 1). Eisenbrauns, 1989, ISBN 0-931464-43-9, ISSN 1059-7867, S. 3 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Zum Verwandtschaftsverhältnis zwischen Amar-Suena und Šu-Sin siehe Walther Sallaberger: Ur III-Zeit. In: Walther Sallaberger, Aage Westenholz: Mesopotamien. Akkade-Zeit und Ur III-Zeit. (= Orbus Biblicus et Orientalis, Band 160/3), Universitätsverlag Freiburg und Vandenhoeck & Ruprecht, Freiburg/Schweiz und Göttingen 1999, S. 167-68.
- Georges Roux, Johannes Renger (Hrsg.): Irak in der Antike (= Zaberns Bildbände zur Archäologie). Von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3377-3, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Amar-Suena | König von Ur 2037 v. Chr. – 2029 v. Chr. | Ibbi-Sin |