Čeněk Rýzner

Čeněk Rýzner, a​uch Vincenc Risnar o​der Rýzner, (* 9. Jenner 1845 i​n Horní Studénky (Mähren); † 12. Februar 1923 i​n Roztoky u Prahy (Böhmen)) w​ar ein tschechischer (Kaisertum Österreich) Arzt u​nd prähistorischer Laienarchäologe. Seine Forschungen über d​ie prähistorische Grabstätte i​n der Nähe v​on Únětice b​ei Prag s​ind bedeutsam, n​ach ihr w​urde die darauf dargestellte Unetische Kultur d​er Unetischen (frühen) Bronzezeit (Aunjetitzer Kultur) benannt. Er h​atte im Jahre 1879 i​n Böhmen, genauer i​n Holý Vrch (Únětice u Prahy), b​ei archäologischen Untersuchungen a​m Feldweg v​on Aunjetitz n​ach Rostoky unweit d​es Hügels Holý v​rch vier Knochengräber freigelegt.[1][2]

Čeněk Rýzner

Leben und Wirken

Nach seinem gymnasialen Abschluss in Moravské Třebové studierte Čeněk Rýzner von 1862 bis 1866 am Institut für Medizinische Chirurgie in Olomouc, wo er durch Anhänger um Jindřich Wankel mit der Archäologie in Kontakt kam. Als er 1866 seine medizinische Praxis als Stadtarzt in Roztoky bei Prag eröffnete, begann er auch, archäologische Funde aus der umliegenden Landschaft zu sammeln. Am 7. Oktober 1867 heiratete er Antonia, die Tochter von Václav Leminger, dem Direktor des Gutshofs Únětice, und ließ sich dauerhaft in Roztoky nieder. Sie hatten zusammen zwei Kinder. In den 1870er Jahren erforschte er die Grabstätte der Únětice-Kultur in der Nähe von Únětice und in den frühen 1880er Jahren die befestigte Siedlung Řivnáč auf dem gleichnamigen Hügel. Sein Bericht über die Grabstätte in Únětice, der 1880 in der Zeitschrift „Památky archeologické“ (zu deutsch Archäologische Denkmäler) veröffentlicht wurde, gilt als der erste publizierte tschechische archäologische Bericht. Rýzner war, während der Jahre 1888–1891, in einer führenden Position in der Gesellschaft der „Společnost přátel starožitností“ (Freunde der Altertümer) tätig. Anfang der neunziger Jahre beendete er jedoch seine Arbeit in der Gesellschaft der Freunde der Altertümer und später auch in der Archäologie. Seine archäologische Sammlung, die 1891 auf der Jubiläumsausstellung ausgestellt wurde, bereicherte später die Sammlung des Nationalmuseums.

Publikationen

  • Řadové hroby blíž Únětic in Památky archeologické 11. 1880, S. 181–182.
  • Řadové hroby blíže Únětic. Skupení druhé in Památky archeologické 11. 1880, S. 353–366.
  • Řivnáč, předhistorické hradiště u Levého Hradce in Památky archeologické 12. 1883, S. 209–216; 241–248; 299–302.

Einzelnachweise

  1. Jan Ptáček: Archeologie na dosah, Čeněk Rýzner (1845–1923). Biografie in tschechischer Sprache ( auf archeologienadosah.cz)
  2. F. Spurný: Rýzner, Čeněk (1845–1923), Archäologe und Mediziner. Österreichisches Biographisches Lexikon. Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage ( auf biographien.ac.at)
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