Über die Welt
Über die Welt (Altgriechisch: Περὶ Κόσμου, Lateinisch: De Mundo) ist ein unter dem Namen Aristoteles, aber höchstwahrscheinlich von einem anderen Autor verfasstes und entsprechend pseudo-aristotelisches Werk über das Wesen unserer Welt. Auch der Zeitpunkt des Verfassens des Werks kann nicht näher bestimmt werden; sicher ist, dass es nach der Wirkzeit des Aristoteles (bis 322 v. Chr.) und vor dem ersten Hinweis in überlieferten Schriften (um 150 n. Chr. bei Maximos von Tyros) verfasst wurde. Einige der nicht zu Aristoteles passenden Elemente wurden dem Weltbild des Poseidonios zugeschrieben.
Das Werk wurde im Laufe der Geschichte zuerst von Apuleius in Latein, dann ins Syrische, und in der Folge mehrmals ins Arabische übersetzt.
Der Text selbst beginnt mit den Worten „Oft schon, lieber Alexander, erschien mir die Philosophie als etwas Göttliches“, womit Alexander der Große als Empfänger der Schrift angedeutet wird. Es folgt eine Beschreibung der Welt, die weitgehend der des Aristoteles entspricht und Themen wie Kosmologie, Meteorologie, Materialkunde, Ordnung der Welt und auch das Lob Gottes umfasst.
Ausgaben
- Aristoteles: Über die Welt. Übersetzt und kommentiert von Otto Schönberger, Reclam, Stuttgart 1991.
- Cosmic Order and Divine Power. Pseudo-Aristotle, On the Cosmos. Introduction, Text, Translation and Interpretative Essays by Johan C. Thom, Renate Burri, Clive Chandler, Hans Daiber, Jill Kraye, Andrew Smith, Hidemi Takahashi, Anna Tzvetkova-Glaser. Ed. by Johan C. Thom (= SAPERE. Band 23). Mohr Siebeck, Tübingen 2014, ISBN 978-3-16-152809-5 (PDF im Open Access).
- Aristoteles / Apuleius: Über die Welt (peri kosmou / de mundo). Griechisch-lateinisch-deutsch von Kai Brodersen (Sammlung Tusculum). De Gruyter, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-062768-8.