Österreichischer Rettungsdienst
Der Österreichischer Rettungsdienst (ÖRD) ist eine Hilfs- und Rettungsorganisation, die ausschließlich aus ehrenamtlichen Mitarbeitern besteht. Die Aufgaben des Verbandes ist jene einer Sanitäts- und Rettungseinheit gemäß den regionalen und / oder landes- bundeseinheitlichen gesetzlichen Bestimmungen und dem in den Statuten festgelegten Tätigkeitsbereich.
Österreichischer Rettungsdienst (ÖRD) | |
---|---|
Rechtsform | Verein (ZVR: 042851203) |
Gründung | 20. Oktober 1994 |
Sitz | Salzburg |
Zweck | private Einsatzorganisation |
Vorsitz | Michael Stiedl |
Mitglieder | > 100 |
Geschichte
Der Entschluss zur Gründung eines Rettungsdienstes wurde von Hermann Dominik 1973/1974 gefasst. Durch seine Tätigkeit als Großhandelskaufmann kam er später in Verbindung mit verschiedensten Persönlichkeiten aus dem Gesundheitswesen. 1975 besuchte er seinen ersten Erste Hilfe Kurs der damals 36 Stunden umfasste und 1978 war er freiwilliger Sanitäter in Wien.
1980 lernte Hermann Dominik einen Industriellen aus Gmunden kennen, welcher einen fertig ausgerüsteten Rettungshubschrauber besaß und gewillt war, diesen in Österreich einzusetzen.
Im Jahr 1981 begann eine kleine Gruppe von Personen mit dem freiwilligen Einsatz. Ein gebrauchter, aber voll funktionsfähiger Krankenwagen wurde aus Eigenmittel gekauft, Inventar und Einrichtungen eigeninitiativ erworben und der Dienst begann. Hauptauftraggeber waren anfangs sportliche und kulturelle Organisationen, welche einen Ambulanzdienst für deren Veranstaltungen anfordern mussten. Bei einer Ambulanz 1981 (mobile Sanitätswache) im Bereich des Hieflertunnel der A 10 in Golling kam es im Tunnel zu einem Unfall. Auch der ÖRD kam mit dem Sanitätswagen aufgrund des Staus nicht sofort in den inneren Tunnelbereich; daraus resultierte die Anschaffung eines Sanitätsmotorrades.[1] Im Januar 1984 hatte die ÖRD bereits acht Sanitätsfahrzeuge, ein Sanitätsmotorrad und ausreichend viele freiwillige und berufliche Mitarbeiter. Am 20. Oktober 1994 wurde der ÖRD — Österreichischer Rettungsdienst als Bundesverband gegründet und erhielt eine eigene Rechtspersönlichkeit, berechtigt, weitere eigenverantwortliche Untergruppierungen, wie Landesverbände und Bezirksstellen in allen Bundesländern und den Staatsgebieten der Europäischen Union zu gründen. Die Motorradstaffel (SanMotR) gingen in den Wirkungsbereich der neu gegründeten ÖRD — Bezirksstelle Lungau über. Weiters ist der ÖRD Mitglied bei der IMRUA (International Motorcycle Response Unit Association). Jährlich findet ein Kongress statt, bei dem der ÖRD auch als Redner eingeladen wurde.[2]
Im Juni 1996 wurde im Zillertal nach intensiver Beratung des ÖRD Vorstandes eine ÖRD Bezirksstelle Zell am Ziller gegründet. Ein Meilenstein ist das Kooperationsübereinkommen seit dem Jahre 2003 zwischen dem ÖRD, Bezirkstelle Zell am Ziller und dem Roten Kreuz, Bezirkstelle Schwaz. Der ÖRD ist auch Mitglied der Bietergemeinschaft für den Rettungsdienst in Tirol.[3][4][5]
Ab 2004 waren bereits drei neue Fahrzeuge in Tirol im Betrieb. 2005 erfolgte Gründung einer Abteilung Rettungs- und Therapiehunde für Ausbildung und den Einsatz der künftigen ÖRD Rettungs- und Therapiehunde. Im März 2008 wurde die ÖRD Bezirkstelle Ennstal gegründet.[6][7][8]
Seit 2010 ist der ÖRD im Bundesland Tirol ein durch Gesetz anerkannter Rettungsdienst und berechtigt, den in Tirol, gem. Tiroler Landesrettungsgesetz, geschützten Titel „Rettung“ zu führen. Mit Wirkung zum 1. Januar 2017 wurde der leitende Notarzt Land Salzburg, zum Ärztlichen Leiter und Chefarzt des ÖRD ernannt. 2017 wurde die Ortsstelle OÖ Süd, die mit Rettungshunden aktiv ist, gegründet. Durch die gute Entwicklung dieser Ortsstelle wurde per 19. Juni 2018 die Ortsstelle in eine eigenständige Bezirksstelle umgewandelt[9][10][11][12] Am 15. Mai 2018 wurde die ÖRD Bezirksstelle Feldkirch in Vorarlberg gegründet, die im Sanitätsdienst tätig ist. Für 2019 konnte der ÖRD Feldkirch eine Kooperation mit dem Vorarlberger Pferdesport Verband eingehen[13][14].
2020 löste sich die Bezirksstelle Feldkirch freiwillig auf und seit diesem Zeitpunkt hat der ÖRD keine aktive Mannschaft mehr in Vorarlberg.
Im Dezember 2021 organisierten sich die Rettungshunde unter einem neuen Namen. Der ÖRD hat seit diesem Zeitpunkt keine Rettungshunde mehr. Der ÖRD hat seit diesem Zeitpunkt keine aktive Mannschaft mehr in der Steiermark und Oberösterreich.
Leistungsbereiche
- Ambulanz – Mobile Sanitätsdienste bei sportlichen und kulturellen Veranstaltungen
- Sanitätsmotorradstaffel – First Responder, Mobile Sanitätswache, sanitätsdienstlicher Ambulanzdienst bei kulturellen und sportlichen Veranstaltungen, Rad- und Motorrad Tourenbegleitung
- Zivildienst
- Notfalltransporte
- Krankentransporte
- Behindertendienste
- Patientenverlegungs- und Rückholtransporte aus und in das Ausland mittels Luft- und Boden gebundenen Rettungsfahrzeugen (Flugzeug, N/RTW)
- Verlegungstransporte von Krankenhaus zu Krankenhaus mit Rettungsfahrzeug (N/RTW)
- Verlegungstransporte innerhalb Österreich mit Rettungsfahrzeuge (N/RTW)
- Flugambulanz Begleitdienste mittels Sanitäter und / oder Notarzt–Repatriierungen weltweit
- Medizinische und Paramedizinische Hol- und Bringdienste für Krankenhäuser
- Unfallverhütungsdienst und Beratung
- Besorgungsdienst für Medikamente im Dienststellenbereich für erkrankte, nicht gefähige Patienten
- Soziale Dienste, Lachyoga Therapie und Kurse
- Gesundheit / Ärzte Gesundenberatung durch Praktizierende- und Fachärzte
- Mithilfe bei Katastrophenhilfsdienst
- Betriebssanitäter-Ausbildung und logistische Betreuung von Betriebssanitätsstellen gem. AUVA
- Aus- und Fortbildung in Erste Hilfe, Sanitäterausbildung (gem. Sanitätergesetz 2002)
- Erste-Hilfe-Kurse für Führerscheinanwärter
Finanzierung
Der Österreichische Rettungsdienst ÖRD finanziert sich großteils aus Mitgliedsbeiträgen, Sponsoren und Einnahmen aus seinen Tätigkeiten wie den Ambulanzdiensten.
Einzelnachweise
- Andrea Fagerer: Österreichischer Rettungsdienst seit 1981. In: Salzburger Nachrichten. 2. März 2019, abgerufen am 2. Mai 2019.
- IMRUA Slovenia – 6th International IMRUA Congress. Abgerufen am 2. Mai 2019 (sl-SI).
- Freude ist riesig, aber es bleibt noch einiges in der Schwebe. Abgerufen am 2. Mai 2019.
- HauptNews Detail - Echo Online. Abgerufen am 2. Mai 2019.
- Die Johanniter - Im Dienste des Lebens: Jahresbericht 2010. Die Johanniter - Im Dienste des Lebens, abgerufen am 2. Mai 2019.
- Matthias Lauber: Glückliches Ende einer Suchaktion nach Kind (4) in Micheldorf in Oberösterreich. Abgerufen am 2. Mai 2019.
- Matthias Lauber: Demenzkranker Mann (54) in Taufkirchen an der Trattnach abgängig. Abgerufen am 2. Mai 2019.
- Österreichischer Rettungsdienst ÖRD: Bezirksstelle Ennstal. In: Österreichischer Rettungsdienst ÖRD. Abgerufen am 2. Mai 2019 (deutsch).
- Matthias Lauber: Glückliches Ende einer Suchaktion nach Kind (4) in Micheldorf in Oberösterreich. Abgerufen am 2. Mai 2019.
- Matthias Lauber: Demenzkranker Mann (54) in Taufkirchen an der Trattnach abgängig. Abgerufen am 2. Mai 2019.
- Bezirkststelle OÖ Süd. In: Österreichischer Rettungsdienst ÖRD. Abgerufen am 2. Mai 2019 (deutsch).
- TIPS Redaktion: Hunde des Österreichischen Rettungsdienstes suchen nach vermissten Personen. TIPS Kirchdorf - Susanne Winter, MA, 29. April 2019, abgerufen am 2. Mai 2019.
- Bezirksstelle Feldkirch. In: Österreichischer Rettungsdienst ÖRD. Abgerufen am 2. Mai 2019 (deutsch).
- Vorarlberger Pferdesportverband: Ambulanzdienste bei Turnierveranstaltungen. In: Verbandswebsite. Vorarlberger Pferdesportverband, abgerufen am 2. Mai 2019.