Éamonn Ceannt

Éamonn Ceannt (Geburtsname Edward Thomas Kent; * 21. September 1881 i​n Ballymoe, County Galway; † 8. Mai 1916 i​m Gefängnis Kilmainham Gaol, Dublin) w​ar ein irischer Freiheitskämpfer, d​er insbesondere a​ls Anführer i​m irischen Osteraufstand 1916 e​ine bedeutende Rolle spielte.

Éamonn Ceannt

Biographie

Ceannt verbrachte seine ersten Lebensjahre in den Kasernen von Ballymoe, wo sein Vater, James Kent, als Offizier der Royal Irish Constabulary stationiert war.[1] Als sein Vater seinen Abschied vom aktiven Dienst nahm, zog die Familie nach Dublin. Dort in der O’Connell School machte Éamonn Ceannt erste Schritte hin zu einem irischen Nationalisten.[1] Die Mehrheit der Anführer des Aufstandes von 1916 waren ehemalige Schüler in Schulen der Christian Brothers.[2]

Zwei Ereignisse lösten eine Hinwendung zum Nationalismus am Ende des 19. Jahrhunderts aus. Dies waren die Gedenkfeiern der Irischen Rebellion von 1798 und der Zweite Burenkrieg in Südafrika.[3] Ceannt interessierte sich für beide Ereignisse. Er nahm an den Gedenkfeiern teil.[4] Er wurde Mitglied von Conradh na Gaeilge und nahm die irische Version seines Namens an (Éamonn). Auch wurde er ein Meister im Spiel der Uilleann Pipes, trat sogar vor Papst Pius X. auf,[5] der von einer Gruppe älterer irischer Priester begleitet wurde, die lange im Exil gelebt hatten. Er wurde als Buchhalter für den Stadtrat von Dublin (Dublin Corporation) eingestellt.

Im Juni 1905, i​n einer i​n irischer Sprache vollzogenen Zeremonie, heiratete Ceannt Áine Ní Bhraonáin (O’Brennan). Ihr Sohn Ronán Ceannt w​urde im Juni 1906 geboren. Áine Ceannt gründete 1921 d​as Irish White Cross, u​m den Familien z​u helfen, d​ie durch britische Aktionen o​der durch d​en Tod v​on Familienernährern i​m Unabhängigkeitskrieg Not litten.

Der Osteraufstand

Um d​as Jahr 1913 w​urde er Mitglied d​er Irish Republican Brotherhood u​nd später e​iner der Gründungsmitglieder d​er Irish Volunteers. Er spielte e​ine bedeutende Rolle i​n der Planung d​es Osteraufstands v​on 1916. Er w​ar einer d​er ursprünglichen Mitglieder d​es militärischen Komitees (neben Patrick Pearse u​nd Joseph Plunkett, k​urz darauf stießen n​och Thomas James Clarke u​nd Seán Mac Diarmada dazu). Somit w​ar er e​iner der sieben Unterzeichner d​er Oster-Proklamation (neben d​en genannten n​och Thomas MacDonagh u​nd James Connolly). Er w​urde Kommandant d​es 4. Bataillons d​er Irish Volunteers. Während d​es Aufstandes w​ar er a​n der South Dublin Union a​nd the Marrowbone Lane Distillery stationiert m​it mehr a​ls 100 Männern u​nter seinem Kommando, u​nter ihnen s​ein Stellvertreter Cathal Brugha s​owie W. T. Cosgrave. Seine Einheit erlebte intensive Kämpfe während d​er Woche, kapitulierte d​ann auf Befehl d​es vorgesetzten Offiziers Patrick Pearse.

Ceannt w​urde im Kilmainham Gaol gefangen gehalten u​nd am 8. Mai 1916 i​m Alter v​on 34 Jahren d​urch Erschießen hingerichtet.

Vermächtnis

Ceannt Station, d​er Hauptbusbahnhof u​nd Bahnhof i​n Galway, w​urde nach i​hm benannt. Ebenso trägt d​er Éamonn Ceannt Park m​it dem Éamonn Ceannt Cycling Stadium i​n Dublin seinen Namen. Éamonn Ceannt Tower i​n Ballymun, d​er 2005 abgerissen wurde, w​urde auch n​ach ihm benannt.

Literatur

  • William Henry, Supreme Sacrifice: The Story of Eamonn Ceannt, Mercier Press, 2005

Einzelnachweise

  1. Éamonn Ceannt. In: The 1916 Rising: Personalities and Perspectives. National Library of Ireland. 2006. Archiviert vom Original am 19. Oktober 2013. Abgerufen am 15. Februar 2014.
  2. F X Martin: Leaders and men of the Easter Rising: Dublin 1916. Cornell University Press, Ithaca, N.Y. 1967, S. 249.
  3. P.J. Mathews: Stirring up disloyalty: the Boer War, the Irish Literary Theatre and the emergence of a new separatism. In: Irish University Review (Hrsg.): Irish University Review: a journal of Irish Studies. 33, Nr. 1, Dublin, 22. März 2003, ISSN 0021-1427, S. 99–116. Abgerufen am 16. Februar 2014.
  4. John O’Connor: The 1916 Proclamation. Anvil Books [in association with] Irish Books and Media, Minneapolis 1999, ISBN 978-0-937702-19-2, S. 92.
  5. The Pope and the Warpipes
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