Wattenwyl (Patrizierfamilie)

Die Familie v​on Wattenwyl ([ˌʋatənˈʋiːl]), französisch de Watteville, i​st eine a​us Wattenwil, später a​us Thun stammende Berner Patrizierfamilie, d​ie seit d​em frühen 13. Jahrhundert d​as Burgerrecht d​er Stadt Bern besitzt u​nd heute d​er Gesellschaft z​u Pfistern u​nd der Gesellschaft z​um Distelzwang angehört.

Wappen derer von Wattenwyl

Geschichte

Die Wattenwyl w​aren regierendes Geschlecht v​on Bern u​nd beginnen i​hre sichere Stammreihe m​it Jacob v​on Wattenwyl, urkundlich 1356–1395 Burger z​u Thun. Sein Sohn Gerhart erwarb u​m 1400 d​as Burgerrecht z​u Bern. Von 1410 b​is zum Untergang 1798 w​ar die Familie Mitglied d​es Großen Rates d​er souveränen Republik Bern, s​owie während d​er Restauration 1813–1831. Niclaus v​on Wattenwyl, Mitglied d​es großen u​nd kleinen Rates u​nd Venner v​on Pfisten z​u Bern, erhielt a​m 10. Oktober 1453 d​en Kaiserlichen Wappenbrief.

  • 1571 Erwerb der Herrschaft Versoix bei Gex, 1598 Erhebung der Herrschaft Versoix zum Marquisat, 1621 Verlust von Gex mit Versoix an Frankreich.
  • 1647 kam das Alte Schloss in Oberdiessbach, Kanton Bern, in den Besitz der Familie. Albrecht von Wattenwyl (1617–1671), Oberst in französischen Diensten unter König Ludwig XIV., ließ dort von 1666 bis 1668 das Neue Schloss Oberdiessbach errichten, das sich bis heute im Familienbesitz befindet. Auch der in der Nähe 1728 errichtete Landsitz Diessenhof gehört bis heute der Familie.
  • 1721 Erwerb der Baronie Belp mit Schloss Belp durch Karl Emanuel von Wattenwyl, nachmaligen Schultheißen der Stadt und Republik Bern. 1810 an den Kanton Bern verkauft.

Wappen

Wappen der Familie von Wattenwyl (de Watteville)
Blasonierung: „In Rot drei (2:1) silberne Flügel. Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken ein gekrönter, rot-gekleideter Frauenrumpf mit silbernen Flügeln an Stelle der Arme.

Wappenspruch: „Sub u​mbra alarum tuarum protege nos, Domine.““

Personen

Karl Emanuel von Wattenwyl (1684–1754), Gemälde von Jakob Emanuel Handmann (1753)

Zweig Pfistern

Zweig Distelzwang

  • Joanne von Wattenwyl (* 1976)[1], Schauspielerin

Besitzungen

Literatur

  • Hans Braun: Die Familie von Wattenwyl – La famille de Watteville. Licorne, Murten Langnau 2004, ISBN 3-85654-121-7.
  • Adolf Frey: Die Jungfer von Wattenwil. J.G.Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin, 1924.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XV, Band 134 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2004, ISSN 0435-2408, S. 482–483

Filme

Einzelnachweise

  1. Joanne von Wattenwyl (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive) auf contrastfilm.ch
Commons: Wattenwyl (Patrizierfamilie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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