Turnerschaft (Studentenverbindung)
Eine studentische oder akademische Turnerschaft ist eine besondere Kategorie von Studentenverbindungen, die im Laufe des 19. Jahrhunderts aus den älteren Akademischen Turnvereinen hervorgegangen sind und sich wie diese insbesondere der Pflege des Sports („Turnen“ als einstiger Oberbegriff für Sport allgemein) verschrieben haben.
Im Unterschied zu den Akademischen Turnvereinen sind die studentischen Turnerschaften in der Mehrzahl pflichtschlagend und allesamt farbentragend. Einige wenige Turnerschaften sind seit den 1970er Jahren nur noch fakultativ schlagend, d. h., sie stellen ihren Mitgliedern die Mensur frei.
Dachverband der akademischen Turnerschaften war vor dem Zweiten Weltkrieg der Vertreter-Convent (VC). 1950 schlossen sich die ehemaligen VC-Verbindungen mit dem Dachverband der akademischen Landsmannschaften zum Coburger Convent (CC) zusammen. Ihm gehört auch heute noch die Mehrheit der akademischen Turnerschaften an. Einige fakultativ schlagende Turnerschaften haben sich in den 1970er Jahren vom CC getrennt und im Marburger Konvent (MK) zusammengeschlossen. Eine dritte Gruppe gehört keinem der beiden Verbände an.
Die Akademischen Turnerschaften der Schweiz sind in der Schweizerischen Akademischen Turnerschaft (SAT) vereint. Nach der Suspendierung der beiden welschen Turnerschaften (Rhodania Genf und Jurassia Lausanne) besteht die SAT nur noch aus der Akademischen Turnerschaft Alemannia Basel, der Akademischen Turnerschaft Rhenania Bern und der Akademischen Turnerschaft Utonia Zürich.
Literatur
- Edwin A. Biedermann: Logen, Clubs und Bruderschaften, Droste, 2004, ISBN 3-7700-1184-8.